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SEXUALITÄT – REKONSTRUKTION – DER GEIST BEGINNT DURCHZUSCHIMMERN oder: Memo zur Philosophiewerkstatt vom 10.Mai 2014

TERMIN: die nächste Philosophiewerkstatt findet am Sa, 14.Juni 2014, 19:00h im Gewölbekeller des Confetti statt (letzte Philosophiewerkstatt vor der Sommerpause)

PRÄLUDIUM

1. Der Tag war bewölkt, regnerisch, kühl, und dann an einem Samstagabend sich aufzuraffen … aber das Confetti-Gewölbe empfing alle angenehm warm, in einer Mischung aus Atelier, Kleinkunstbühne und Wohnzimmer.

2. Da ich es geschafft hatte, meine Materialien nicht richtig abzuspeichern, waren sie irgendwie weg und es verlief trotzdem sehr spannend ….

3. Nach der üblichen Begrüßung und kurzen Einstimmung auf die gemeinsame Suche nach der Wahrheit haben wir uns zunächst das ‚Soundgemälde‘ angehört, das ich von den Tonaufnahmen der spontanen Wortspielen zum Schluss der letzten Sitzung gemacht hatte. Ich habe dem Stück spontan den Titel Die Wucht der einzelnen Momente gegeben. Es entstand – wie gesagt – zunächst als relativ schlechte Aufnahme von mehreren spontanen Äußerungen im Rahmen der Philosophiewerkstatt vom 12.April 2014. Ich hatte dann einzelne Momente aus diesen Aufnahmen extrahiert (dabei gab es Probleme mit der SW; es funktionierte nicht so wie im Handbuch beschrieben). Stoppte dann auch bald mit dem Extrahieren, da dies eine riesige Aufgabe ist; habe dann mit den Fragmenten herumgespielt, die ich hatte. Auffallend war, wie rhythmisch diese Stimmschnipsel wirkten. Ich habe dann ein Mosaik von solchen Stimmschnipseln erstellt, einzelne Worte oder Wortteile, in Wiederholung, wie in einem Gespräch; das Ganze umrahmt von etwas Orgel (mit viel Hall) und einem Streichbass. Es ist jetzt wie es ist. Wenn man die Personen kennt, die zu den Stimmen gehören, dann sind diese Personen in diesen Stimmen ‚wie sie wirklich sind‘; selbst im Fragment leuchtet das ‚Ganze‘ durch…

5. Die Reaktion auf dieses ‚Klangbild‘ war überraschend positiv.

SEXUALITÄT ALS SUBJEKTIVES PHÄNOMEN

Vom 'Bewusstsein' zu 'Modellen', die helfen, die Einzelphänomene zu deuten
Vom ‚Bewusstsein‘ zu ‚Modellen‘, die helfen, die Einzelphänomene zu deuten

6. Entsprechend der aktuellen Diskussion benutze ich das Schema Bewusstsein – Nichtbewusstsein (mit individuellem Unterbewusstsein) als roten Faden bei der Analyse des Phänomens ‚Sexualität‘.

7. Der primäre Ausgangspunkt für alle Menschen ist ihr eigenes subjektives Erleben, ihr individuelles Bewusstsein, mit dem sie sich als Kind und junger Mensch vorfinden, das sich im Laufe des Lebens weiterentwickeln kann. Zum Einstieg sprachen wir kurz über das folgende Bild, das ich für einen früheren Blogeintrag mal entwickelt hatte.

Augen der Begierde 1
Augen der Begierde 1

8. Im subjektiven Erleben zeigt sich neben vielem anderen auch die ‚Sexualität‘ in verschiedenen Gefühlsäußerungen, Spannungen, Erregungen, Ekstasen, Abfall von Erregungen, …. ein breites Spektrum. Das Ganze aber eingeflochten in die unterschiedlichen individuellen Situationsgeflechte, mit anderen Menschen. Diese anderen Menschen können nah – fern sein, können freundlich – unfreundlich – gewalttätig sein, anerkennend oder verachtend, liebevoll oder gemein, kalt; zustimmend oder ablehnend; positiv oder negativ Angst machend. Die individuelle Sexualität wird also immer verflochten sein mit all diesem und so wird jeder sein individuelles Bild haben.

9. Solange man im individuellen Erleben verharrt, erlebt man zwar all dieses, aber oft, meistens, wird man nicht verstehen, warum dies so passiert. Warum hat man diese Bedürfnisse, Spannungen, Erregungen, usw.? Warum hat man sie so? Muss das so sein? Auch wenn man nicht will, können sexuell bezogene Bwusstseinszustände auftreten, eintreten, stattfinden; sie haben eine gewisse ‚Autonomie‘ unserem Wollen gegenüber; sie sind unserer Subjektivität gegenüber ein ‚Etwas‘, oder ein ‚Es‘, wie Freud es mal sagte. Es ist zwar ‚Teil von uns‘, aber aus Sicht des individuellen Erlebens ist es ’selbständig‘, ‚fremd‘, kann ‚bedrohlich‘ wirken, wenn man es nicht ‚im Einklang mt geltenden gesellschaftlichen Normen‘ auflösen kann; es kann punktuell schön und berauschend wirken, wenn es gelingt.

10. Eine Teilnehmerin M.S-J. zeigte ein weiteres Bild, das sie zum Thema Sexualität gemalt hatte und wir sprachen darüber.

SOZIALE ROLLEN, DEUTUNGEN, NORMEN

11. Solange es keine moderne empirische Wissenschaft gab, waren die Menschen dem Phänomen ausgeliefert, so wie einem ‚Naturereignis‘, einer ‚Naturgewalt‘, und sie haben von Anfang an versucht, sich mit dem Phänomen zu arrangieren. In allen Kulturen, zu allen Zeiten finden sich ‚Rollenzuweisungen‘, was eine Frau bzw. was ein Mann zu tun hat, Verhaltensregeln in sozialen Gruppen mit z.T. drastischen Sanktionen, wenn man die Regeln nicht einhält. Von Anfang an gab es neben den ’schönen‘ Aspekten von Sexualität immer auch viel Aggressivität und Gewalt von Seiten der Männer gegenüber Frauen.

12. In den beiden Blogbeiträgen SEXARBEITERiNNEN – SIND WIR WEITER? und SEXARBEITERiNNEN – Teil 2 – GESCHICHTE UND GEGENWART habe ich von einigen Beispielen aus der Gegenwart und er Geschichte berichtet; Auffällig ist, dass die Verbindung von Sexualität und Gewalt von Männern gegenüber Frauen dominant ist. Hier nur zur Erinnerung: Aus dem ersten Weltkrieg gibt es Berichte, dass Zwangsprostitution im großen Stil durch die Regierung eingeführt werden musste, um die Gesundheit, Kampfkraft und Moral der Soldaten zu erhalten. Aus dem zweiten Weltkrieg und aus vielen lokalen Kriegen wird dies ebenfalls berichtet. Vergewaltigungen gehören fast überall dazu. Selbst in den deutschen KZs wurden Bordelle eingerichtet, um die Arbeitsleistung zu steigern, und die Frauen, die darin arbeiten mussten, waren KZ-Insassinnen gewesen, die dazu zwangsverpflichtet worden sind. Nach offiziellen Zahlen des US-Militärs kam es allein im Jahr 2010 zu rund 20.000 Vergewaltigungen von Soldatinnen innerhalb des US-Militärs. Schätzungen gehen von eine viel höheren Dunkelziffer aus,da das Militär sein eigener Richter ist, d.h. die Täter sind hier z.T. die Richter. Das ZDF berichtete im Rahmen einer Heute-Sendung (siehe: Vergewaltigungen in Kenia (im Rahmen des Oberthemas ‘Gewalt gegen Frauen’) von Kenia, wonach jede dritte Frau in ihrem Leben mindestens einmal vergewaltigt worden ist. Im Rahmen der großen europäischen Auswanderungswelle in der Zeit 1850 – 1930 nach Süd- und Nordamerika (65 Millionen Europäer) wurden viele junge Frauen gegen ihren Willen über entsprechende Schlepperbanden in die Bordelle Südamerikas (besonders in Buenos Aires) vermittelt; der größte Anteil sind junge jüdische Frauen, weil deren Situation in den osteuropäischen Ländern und Russland aufgrund von Diskriminierung und wirtschaftlicher Not katastrophal war. Das Schema einer Verschleppung von jungen Frauen durch Vorspielung falscher Tatsachen, findet sich heute in Europa, insbesondere Deutschland, wieder. Viele zehntausend junge Frauen werden aus anderen Ländern unter Vortäuschung falscher Tatsachen nach Deutschland gelockt und dort zur Zwangsprostitution vermittelt. Während junge Frauen in Thailand aus freien Stücken in Bordellen arbeiten können (als einem Beruf neben anderen), sind die Frauen in Bangladesch aufgrund ihrer gesellschaftlichen Lage dazu quasi verurteilt. Sie haben praktisch keine andere Wahl. usw.

13. Interessant wäre hier eine ausführlich Analyse der verschiedenen Deutungen und Normensysteme, mit denen Gesellschaften auf das Phänomen Sexualität reagiert haben, speziell auch die Religionen wie Buddhismus, Judentum, Christentum und Islam. Eine ‚Erklärung‘ hat keine der großen Religionen geliefert (was ihnen zu ihren Zeiten auch nicht möglich war). Sie haben letztlich das Phänomen ‚benannt‘ und sie haben es mit ‚Bewertungen‘ versehen und einigen ‚Verhaltensregeln‘. Die Grundrichtung geht dahin, Sexualität als Bedürfnis, Trieb und sexuelle Handlungen möglichst zu ‚kanalisieren‘: Ausübung nur in einer gesellschaftlich regulierten Form des Zusammenlebens (‚Ehe‘) mit minimalen Pflichten der Beteiligten bei eindeutiger Bevorzugung des Mannes und Benachteiligung der Frauen (entsprechend den damaligen gesellschaftlichen Verhältnissen). Ausübung von Sexualität außerhalb der ‚regulierten Verhältnisse‘ wurde stark negativ gesehen und wurde massiv sanktioniert (schwere Sünde, Ausschluss aus der Gemeinschaft, bis hin zu Steinigung und Todesstrafe). Andere Formen der Sexualität als zwischen Mann und Frau wurden grundsätzlich als widernatürlich ausgeschlossen. Die Radikalität dieser Verhaltensregeln kann man eventuell als Gradmesser sehen für die ‚Stärke des Sexualtriebs‘, zumindest in der Wahrnehmung dieser alten Gesellschaften. Auffällig ist aber die Asymmetrie in der Bewertung und Sanktionierung. Bei Übertretungen wird in der Regel weniger der Mann als Täter bestraft, sondern die Frau als ‚Auslöser‘ für die Tat des Mannes. Diese Tradition findet heute in vielen islamischen Ländern noch ihre Fortsetzung in der frauenfeindlichen Tradition, dass nicht die Männer bestraft werden, wenn sie Frauen vergewaltigt haben, sondern die Frauen werden geächtet und ausgeschlossen oder gar zusätzlich bestraft (Afghanistan, Bangladesch, Indien, Irak, …). Eine Verantwortung der Männer wird quasi von vornherein ausgeschlossen.

WISSENSCHAFTLICHE REKONSTRUKTION

14. Seit dem Aufkommen der modernen empirischen Wissenschaften, insbesondere seit den großen Fortschritten in der Physik, Chemie, Molekularbiologie, Biologie, Neurowissenschaften und Psychologie – um nur die wichtigsten zu nennen – wurde es möglich, die Frage nach dem Woher, Wie und Warum des subjektiven Erlebens mehr und mehr aufzuhellen. Zwar gibt es noch genügend viele ungeklärte Fragen, was aber die Sexualität angeht, so konnte man dort vieles klären (siehe auch den Blogbeitrag BEWUSSTSEIN – NICHTBEWUSSTSEIN AM BEISPIEL VON SEXUALITÄT UND GESCHLECHT). So wissen wir seit den letzten ca. 50 Jahren (! Leben gibt es seit mindestens ca. 3.8 Milliarden Jahren auf der Erde!), dass es das menschliche Genom ist, ein Molekül, das als Informationsspeicher die Anleitung für die Konstruktion möglicher Körper liefert. Diese Körper haben Strukturen, zu denen geschlechtsspezifische Sexualorgane gehören, die über das Gehirn gesteuert werden. Das Gehirn wiederum reagiert auf Körperzustände und auf Signale aus der Außenwelt und kann dadurch unterschiedliche Erregungszustände im Körper und dann auch im Bewusstsein auslösen. Dies geschieht ‚automatisch‘.

15. Die Wissenschaft weiß mittlerweile, dass der einzelne durch sein Verhalten und sein ‚Denken‘ auf diese körperbedingten Abläufe bis zum gewissen Grad einwirken kann, das genaue Ausmaß, die Stärke dieser Einwirkung, und die möglichen Randbedingungen sind noch nicht endgültig geklärt.

16. Was die Wissenschaft aber klären konnte, ist, dass der Weg vom Informationsspeicher Genom bis zum endgültigen Körper mit seinem Gehirn sehr komplex ist und die Ausformung von geschlechtsspezifischen Organen und das zugehörige Verhalten nicht vollständig deterministisch ist. Zunächst gilt, dass die männlichen geschlechtsspezifischen Merkmal die sind, die im Nachhinein (!) eingeführt werden. Das sogenannte ‚Weibliche‘ ist der normale Grundzustand, und dieser wird bedingt durch die Steuerung durch spezielle Hormone (= Moleküle) geringfügig abgeändert, so dass dann die männlichen Sexualorgane und die spezifischen männlichen Gehirnstrukturen entstehen. Kommt es bei diesem Prozess zu Störungen (die bei solchen komplexen Prozessen unausweichlich sind), dann können diese sehr vielfältig sein (zwar sind die Sexualorgane vielleicht da, aber die Gehirnstrukturen stimmen nicht oder sie sind zwar da aber die steuernden Hormone funktionieren anders oder oder oder).

17. Für Menschen, die sich selbst und die Umwelt zunächst über ihr individuelles Erleben kennen lernen, können solche ‚Störungen‘ erheblich irritierend sein; speziell dann, wenn die Umgebung darauf negativ, ausgrenzend, verächtlich, aggressiv reagiert. Der/ die Betreffende kann ja nichts dafür, das der biologische Entwicklungsprozess bei ihm ‚kreativ‘ war. Die moderne Medizin kann solche Entwicklungsvariationen immer besser erkennen und kann z.T. durch chirurgische eingriffe oder durch entsprechende Hormonpräparate hier ‚gestaltend‘ eingreifen. Nur, solche wissenschaftliche ‚Gestaltungsmöglichkeiten‘ nützen dem einzelnen nur dann etwas, wenn die ‚Öffentlichkeit‘, d.h. alle anderen Mitmenschen, sich klar machen, dass Abweichungen von der statistischen Mehrheit nichts ‚Böses‘ sind, sondern Variationen unserer biologischen Struktur, die systemimmanent sind.

18. Bezüglich der heute immer mehr um sich greifenden Verhaltensweise von ‚gleichgeschlechtlichen‘ Partnerschaften konnte die Wissenschaft zwar einerseits feststellen, dass sich bei solche Menschen Änderungen in der Biochemie der Gehirne finden, man konnte aber nicht eindeutig klären, ob dies nun von den Genen her ‚erzwungen‘ ist oder ob diese Veränderungen schlicht und einfach durch ein verändertes Verhalten induziert wurden.

19. Sollten die neuesten Erkenntnisse einer verhaltensinduzierten Variabilität stimmen, wirft dies ein zusätzliches Licht auf die menschliche Sexualität: sie ist nicht nur im Rahmen der Embryogenese und Ontogenese genetisch gerichtet, sondern sie ist auch verhaltens- (und damit umwelt-) bedingt modifizierbar.

20. Befreit man sich von den unsachlichen Denkverboten der alten Religionen, dann kann man diese Sachverhalte auch so deuten, dass es ein Stück unsere ‚Verantwortung‘ ist, immer wieder neu zu klären, wie wir als Menschheit in der Zukunft leben wollen bzw. sollten. Seit hundert Jahren verzeichnet die menschliche Gesellschaft Veränderungen in der Lebensform, die es so vorher noch nie gegeben hat. viele der biologisch vorprogrammierten Verhaltensweisen (einschliesslich der Sexualität) passen immer schlechter oder sind sogar störend und gefährlich. D.h. der Gang der Dinge erzwingt von uns Kurskorrekturen, Anpassungen. Darüber muss man offen reden, müssen wir uns Austauschen. es geht nicht um irgendwelche ‚Lust‘, es geht um das gemeinsame Leben in einer möglichst gemeinsamen Zukunft.

PHILOSOPHISCHES UND THEOLOGISCHES

21. Neben der Perspektive des individuellen Erlebens in einem individuellen (alternden, durch Verletzungen oder genetisch bedingt verändertem) Körper und der sozialen Dimension des Miteinanders durch Rollenzuweisungen gibt es auch noch die evolutionäre Dimension des ‚Werdens‘ des Lebens auf der Erde.

22. Der Kern des evolutionären Prozesses besteht aus dem Wechselspiel zwischen den Informationsspeichern und den daraus resultierenden Körpern. Die Veränderung der Informationsspeicher geschieht in der Regel über Austauschprozesse, wobei es natürlicherweise zu ‚Veränderungen‘ (‚Mutationen‘) kommt. Dieser Veränderungsprozess ist lokal und als solcher ‚blind‘ für den Kontext und eine mögliche Zukunft. Es ist wie ein gigantischer Würfelprozess, bei dem ein Teil der resultierenden Körper ganz gut ‚zurecht kommt‘, ein kleiner Teil ‚weniger gut‘ bis ‚gar nicht‘, und ein anderer kleiner Teil ‚gut‘ bis ’sehr gut‘. Auf diese Weise hat es ca. 3.8 Mrd Jahre von den ersten biologischen Zellen bis zum homo sapiens sapiens gebraucht.

23. Zwar kann man praktisch bei allen Tieren irgendwelche Formen von Intelligenz konstatieren, aber nur beim homo sapiens sapiens können wir bislang solche Formen von Intelligenz feststellen, die zu komplexen Theorien geführt haben, mit Hilfe von Theorien zu Technologien und komplex organisierten Regelsystemen, Abläufen und Megastädten.
24. Die auffälligste Errungenschaft aber ist, dass der homo sapiens sapiens durch seine geistigen Fähigkeiten in der Lage ist, seinen eigenen Körper, seine eigene Herkunft bis auf die Ebene der Moleküle und Atome so zu rekonstruieren, dass er (als Population) in der Lage ist, das ‚blinde Würfeln der Gene‘ mit Hilfe seiner theoretischen Fähigkeiten aktiv zu verändern und damit evtl. zu ‚beschleunigen‘.

25. Dies bedeutet, die ‚belebte Natur‘ in Form des biologischen Lebens auf der Erde hat sich selbst kontinuierlich so ‚umgebaut‘, dass sie jetzt ihre eigene Entstehung ‚lenken‘ kann. Ein ungeheuerlicher Vorgang. Nach insgesamt 13.8 Mrd Jahren seit dem ‚Big Bang‘ hat die Materie des Universums im homo sapiens sapiens eine ‚Form‘, eine ‚Gestalt‘ angenommen, die die Materie in die Lage versetzt, ’sich selbst‘ anzuschauen und ’sich selbst‘ bis zu einem gewissen Grad zu ‚manipulieren‘ (Schimmert hier nicht etwas durch, was wir eher ‚Geist‘ nennen sollen anstatt ‚Materie‘?).

26. Sollte jemand an ‚Gott‘ glauben, dann wird es spätestens jetzt Zeit, sich klar zu machen, dass dies bedeutet, dass dieser ‚Gott‘ ihn auf diese Weise unmittelbar auffordert, am weiteren Gang der Dinge mit zu wirken. In Gestalt des homo sapiens sapiens beginnt das Universum ’sich selbst‘ anzuschauen und versetzt den homo sapiens sapiens in die Lage, ansatzweise am weiteren Gang der Dinge mit zu wirken.

27. Bedenkt man, wie dieser homo sapiens sapiens gerade dabei ist, die Ressourcen dieser Erde nachhaltig zu zerstören, sozusagen seine eigene Lebensgrundlage, und bedenkt man, dass dieser homo sapiens sapiens noch immer ganz schnell bereit ist, andere Menschen zu Feinden zu erklären, dass er statt zu Kooperationen zu Konfrontationen neigt, dass er statt Wahrheit zu kultivieren, sich mit Fantasiegeschichten über die Welt abspeist, dass er statt sich im internationalen Miteinander wechselseitig zu stärken, dazu neigt, die aktuell Schwächeren brutal auszubeuten, usw. … bedenkt man dies alles, dann erscheint es einem auf den ersten Blick grotesk, dass dieser unfähige wilde Geselle homo sapiens sapiens ernsthaft an der substantiellen Gestalt dieses Universums mitwirken soll.

28. Fakt ist, dass der Gesamtprozess genau diese Dramaturgie bietet: der homo sapiens sapiens, also auch wir, wurden in die Lage versetzt, substantiell einzugreifen (was keiner wollte, es liegt im Prozess!) und es sind nicht unsere aktuellen ‚Idiotien‘, die uns daran hindern werden, sondern es ist das ungeheuerliche Potential des Universums, was uns in eine Richtung ‚drückt‘, in der wir die ‚Schatten der Vergangenheit‘ ablegen müssen und von dem egoistischen Hordendenken zu einer globalen Ethik finden müssen, zu einer globalen Gesellschaft, mit einem ‚fortgeschritteneren Körper‘, ermöglicht durch eine weiter entwickelten Genetik.

29. Neben den vielen Hausaufgaben, die dabei zu lösen sind, gibt es eine, die zentral und maximal schwierig ist: woher wollen wir besser wissen als die ‚würfelnden‘ Gene, in welche Richtung die Reise gehen soll?

NACHBEMERKUNG

Dieser kurze Bericht gibt nicht alle Aspekte wieder, die wir diskutiert haben, aber er kann einen groben Eindruck vermitteln, worüber wir gesprochen haben.

Einen Überblick über alle Blogbeiträge nach Titeln findet sich HIER

SEXARBEITERiNNEN – SIND WIR WEITER?

Erste Version: 20.Nov.2013
Letzter Zusatz: 27.Nov.2013

 

1) In einem früheren Beitrag zum Thema Sexualität mit dem Titel Sexualität gestern, morgen, und … hatte ich versucht, einige der Alltagsphänomene im Umfeld des Themas Sexualität einzuordnen in den größeren Kontext der biologischen Evolution. Hatte dort versucht, das Moment der Sexualität als ein — wenngleich sehr starkes — Moment im Kontext der menschlichen Psyche einzuordnen, um deutlich zu machen, dass der Versuch seiner ‚Isolierung‘ als eigenständiges Phänomen nur in die Irre führen kann.
2) Wenn man die Diskussion der letzten Monate zum Thema SexarbeiterInnen in Deutschland (und Frankreich, und Italien, und…) verfolgt, hat man nun nicht unbedingt den Eindruck, dass wir mit dem Thema ‚Sexualität‘ ‚weiter‘ wären. In den öffentlichen Diskussionen prallen noch immer unterschiedlichste Fronten schroff aufeinander und jeder versteht sich als eifriger Wiederholer seiner eigenen Auffassung ohne dass man den Eindruck hat, dass die einen von den anderen das lernen, was man lernen könnte, und ohne, dass ein Gesamtbild entsteht, in dem die verschiedenen Facetten ineinanderlaufen, sich wechselseitig erklären, und wir damit als Gesellschaft handlungsfähiger würden.
3) Im Prinzip ist es fast egal, in welcher Zeit man an welchem Ort Nachforschungen anstellt. Dem biologischen Mechanismus der Sexualität entkommt niemand. Die Wucht und Intensität der genetisch eingebauten Triebkräfte sind Teil jeder Psyche oder jeder sozialen Konstellation. Und was Menschen auch immer sonst empfinden, erleben, denken, glauben und tun, das biologisch induzierte Programm der Sexualität sitzt allen in den Knochen. Es ist bislang der intimste Teil des biologischen Lebens auf der Erde, eines Lebens, das wir bis heute kaum verstanden haben. Je älter ich werde würde ich sogar dazu tendieren, zu sagen, wir haben überhaupt noch nicht verstanden, was dieses Leben tatsächlich ist und soll.
4) Wenn in Talkshows junge, gesunde, intelligente Frauen auftreten, die in einem freien Land ihre eigenen Körper in eigener Regie gegen Geld anbieten (genaue Zahlen kennt man nicht), ist dies ein anderer Fall, als wenn junge Frauen (eher noch Kinder) aus wirtschaftlich schwachen Ländern unter Vortäuschung falscher Tatsachen von zu Hause weggelockt werden, um dann unter Gewalt und Drogen ihren Körper verkaufen zu müssen. Und es ist sicher wiederum ein anderer Fall, ob Frauen ihren Körper im direkten Kontakt anbieten müssen oder oder sie dies mit dem boomenden Online-Varianten tun: zeigen und reden ja, aber irgendwo in einem Studio (was nicht frei von Zwang und Gewalt sein muss). Und dies ist wiederum etwas anderes als ein Unternehmer, der Wohnungen und Häuser einrichtet und vermietet, und daran verdient, und des ist wiederum verschieden von der Vielzahl jener Vereinigungen, die auf unterschiedlichste Weise freiwillig sich wechselseitig sexuelle Betätigungen eröffnen, anbieten, arrangieren.
5) Dies ist nur die Spitze des Eisbergs in einem der wenigen freien Länder dieser Erde, in dem es ein einigermaßen funktionierendes Rechtssystem gibt. Die bekanntgewordenen spektakulären Vergewaltigungsfälle in Indien haben schlaglichtartig gezeigt, in welch gefährlicher und unwürdiger Situation viele indische Frauen leben; Frauen sind wie Freiwild, wenn es um Sexualität geht. In Pakistan und Afghanistan ist es nicht besser. Die Kette der hier einschlägigen Länder ist lang.
6) Vom Strom der Armutsflüchtigen heute weiß man von Zeugenaussagen, dass Frauen bevorzugte Opfer von Vergewaltigungen sind. In den zahllosen kleinen Kriegen der letzten Jahrzehnte gehören systematische Vergewaltigungen fast unausweichlich zum tödlichen Ritual (man denke beispielsweise an Ruanda oder das vormalige Jugoslawien, man denke an die japanische Besetzung von Korea und China, man denke an …). Ist es schon schlimm, dass Frauen gegen ihren Willen missbraucht werden, kommt es in vielen Gesellschaften (kenne Berichte vom Irak und Afghanistan) erschwerend hinzu, dass eine ‚geschändete Frau‘ als ein ‚gesellschaftlicher Makel‘ gilt, der so schlimm ist, dass dann weniger die bestraft werden, die dies verübt haben, sondern die geschändeten Frauen selbst werden ausgestoßen, eingesperrt oder gar von den eigenen Verwandten umgebracht. Auf jeden Fall wird es solange möglich vertuscht und verschwiegen; zur Anklage und dann Verfolgung der Schuldigen kommt es daher eher nicht. Die Geschichte von Frauen in Gefängnissen (in fast allen totalitären Regimes, aber auch während der Besetzung Iraks durch die US-Truppen) ist durchtränkt von sexueller Gewalt (zumindest, wenn man den bekannten Zeugenaussagen (darunter beteiligte Beamte) glauben darf). In Ländern mit starken lokalen Sitten und Gebräuchen, in denen — wie in Afghanistan — Frauen weitgehend aus dem öffentlichen Leben verbannt sind, sollen — laut verschiedenen Untersuchungen — bis zu 95% aller Frauen zu Hause regelmäßig Gewalt erleiden; Frauen sind dort Eigentum des Mannes und können wie Ware verkauft werden. Weibliche Ärzte aus Afghanistan berichten von furchtbaren Verletzungen, die ‚Kinder-Bräuten‘ in der Hochzeitsnacht zugefügt werden (und dann nicht selten sterben). Frauen, die versuchen, zu fliehen, oder die direkt von Männern entführt werden, haben keine Chance. Die ‚Ehre‘ würde verlangen, dass die Familie sie wegen der Schande umbringt (aber nicht die, die ihnen die Schande zugefügt haben….).
7) Eine andere Perspektive sind die Armutsflüchtigen der vergangenen Jahrhunderte, positiv ‚Auswanderer‘ genannt, jene z.B. die von Europa aus die USA und Südamerika mit aufgebaut haben. Nicht zufällig sind es überwiegend Männer, da es für Frauen ungleich schwieriger war, ähnliche Wege zu gehen. Eine Ausstellung im Auswandererhaus in Bremerhaven belegt eindrucksvoll am Beispiel von jüdischen Frauen aus Osteuropa, wie diese — ganz ähnlich wie heute — mit der Hoffnung auf ein besseres Leben in vielerlei Abhängigkeiten gerieten, die ihnen wenig gesellschaftlichen Spielraum ließen (siehe Stratenwerth (2012)).
8) Die oben genannten Sachverhalte sind nur Splitter aus der Menge der Fakten, die hier zu nennen wären (Und die Tatsache, dass wir heute aufgrund der modernen Wissenschaft erkennen können, dass es genetisch betrachtet Variationen des Mann-Frau-Musters gibt, die sich nur schwer oder gar nicht diesen beiden Mustern zuordnen lassen, macht die Diskussion nicht einfacher, sondern verstärkt nur die Herausforderung nach der Bestimmung des Bildes, was Menschsein auf dieser Erde eigentlich heißt).
9) Was sich in historischer Tiefe und geographischer Breite andeutet, das ist jedenfalls ein tief verwurzeltes Muster dahingehend, dass man bis in die neueste Zeit versucht hat, das Phänomen der Sexualität ‚abzukapseln‘, und dies zumeist zu Lasten der einen Hälfte der Menschheit, nämlich der Frauen. Deren Leid war — und ist es heute in vielen Ländern immer noch — beispiellos.
10) Wie immer man diese Zurücksetzungen und Diskriminierungen begründet (die sogenannten religiösen Normen sind vielleicht die schlimmsten, weil sie vielfach für eine in sich schlechte Sache sogar den Namen Gottes missbrauchen), dieses Zurückdrängen als solches leistet nichts zum Verständnis unseres Menschseins. Damit leisten sie auch nichts für eine Weiterentwicklung des Humanums. Sie stabilisieren ein Nichtwissen, das alltäglich millionenfach Unrecht und Leid für konkrete Menschen bedeutet.
11) Die Frage ist, wie wir mit unserem Bild vom Leben auf der Erde ‚weiterkommen‘ können? Die Aufhebung aller Tabus im Umgang mit Sexualität ist sicher ein wichtiges Moment, um erkennen zu können. Wir wissen aber auch, dass der Sexualtrieb nur ein Moment im Profil der menschlichen Psyche ist, dass diese Psyche komplex und fragil ist, dass hier Momente wie Anerkennung, Vertrauen, Freundlichkeit — und vieles mehr — wirksam sind und ineinandergreifen. Damit Kinder zu glücklichen und psychisch gesunden Erwachsenen werden können müssen viele positive Dinge geschehen. Dass heute in einer ‚freien‘ Gesellschaft Missbrauch von Kindern und sexuelle Gewalt weiterhin ein (eher noch verdrängtes) Thema sind, sollte uns aufmerksam machen, dass die Enttabuisierung alleine nicht automatisch ein menschenwürdigeres Leben garantiert. Die Wucht des Triebes auf Seiten des Mannes bleibt ein Moment, das kulturell, sozial, psychisch (vielleicht auch physiologisch, genetisch) so gestaltet sein will, dass es in den immer enger werdenden sozialen Vernetzungen nicht zu jenem Störfaktor wird, der sowohl die anderen wie sich selbst mehr schädigt als hilft. Da niemand heute mit Sicherheit sagen kann, wo und wie es ‚lang gehen soll‘ sitzen wir alle im gleichen Boot auf der Suche nach ‚mehr Menschlichkeit‘. Jenen mit den schnellen Patentantworten sollte man grundsätzlich misstrauen, und umso mehr, je höher ihre Honorare (oder je unglaublicher ihre Versprechen) sind…

GEWALTTÄTIG – CHEMISCH PROGRAMMIERT; EIN SCHWERES ERBE

Nachträgliche Anmerkung vom 27.Nov.2013: Am 25.Nov.2013 brachte das ZDF in seiner Heute-Sendung (siehe: Vergewaltigungen in Kenia (im Rahmen des Oberthemas ‚Gewalt gegen Frauen‘) einen Bericht von Kenia, wonach jede dritte Frau  in ihrem Leben mindestens einmal vergewaltigt worden ist. Ein Filmbeitrag von einer Schülerin, die von ihren Klassenkameraden ‚einfach so, aus Spass‘ vergewaltigt worden war, zeigte, dass es bei den Schülern keinerlei Unrechtsbewusstsein gab. Die Schulleitung nahm die Schülerin nicht ernst. Diese konnten ungeschoren bei anderen mit ihrer Tat öffentlich prahlen. Offensichtlich scheint es in diesr Gesellschaft bei den männlichen Mitgliedern — und zwar auch schon bei den jungen Männern, bei Schülern — ein Rollenmodell ‚im Kopf‘ zu geben, das all denen, die dies in ihrem Kopf haben (sie sind damit ‚programmiert‘), ’sagt‘, einer Frau kannst Du Gewalt antun, deinen Trieb gegen ihren Willen ausleben, das ist für Männer ’normal‘. Man kann dies ‚Brauchtum‘ nennen, ‚Kultur‘, und vergisst dabei dann zu fragen, wie denn solch ein Modell entstehen konnte.Es gibt mittlerweile Länder auf dieser Erde, wo das Modell zumindest abgeschwächt wurde. Die Grundsatzfrage lautet aber, warum solche Modelle, speziell in den Köpfen von Männern, weltweit entstehen können? Die Antwort ist letztlich einfach: Männer stehen aufgrund ihrer genetischen Programmierung chemisch permanent unter einem Dauerdruck; biochemisch sind sie in einer Weise ‚programmiert‘, die es für sie schwer bis unerträglich erscheinen lässt, gewisse Dinge nicht zu tun (die anschliessen biochemisch verankerte ‚Belohnung‘ fällt dabei kaum ins Gewicht; der entscheidende Faktor ist der biochemisch induzierte Handlungsdruck davor). Solange Männer in einer Gesellschaft die Oberhand haben, ist es für die Männer einfacher, ein Rollenmodell zu vereinbaren, dass ihnen in der Öffentlichkeit erlaubt, ihren biochemisch ‚Druck‘ handlungsmäßig auszuleben als diesen ‚Druck‘ zu unterdrücken und in weniger offensichtlicher gewalttätiger Form auszuleben. Von sich aus haben Männer wenig Motivation, ein solches Rollenmuster zu ändern. Das genetisch bedingte biochemische Programm in ihnen ist zu mächtig, als dass man dagegen einfach mal so angeht. Dass Religion auf dieses biochemische Programm nahezu keinen Einfluss hat, zeigt die Tatsache, dass laut einer Volkszählung von 2009 in Kenia 82,6% der Bevölkerung angibt, ‚Christen‘ zu sein (siehe: Kenia, dort Religion). Eine Kernbotschaft in den Evangelien ist die einer grundsätzlichen Achtung vor allen Menschen, speziell auchvor Frauen (was eine katholische Kirche bis heute noch nicht vollständig geschafft hat). Selbst wenn Männer irgendwann erkennen würden (was die allermeisten mangels Wissen nicht erkennen können), dass sie in bestimmten Bereichen ihres eigenen Verhaltens massiv biochemisch gesteuert sind, selbst dann würde dies zunächst nahezu nichts ändern, da das genetisch bedingte Programm an der Wurzel des Verhaltens liegt. Es ist so angelegt, dass es das Verhalten ‚von innen heraus‘ beeinflusst, und zwar möglichst so, dass es alle anderen Faktoren weitgehend ’neutralisiert‘. Es sitzt so tief in der Biochemie des männlichen Körpers, dass die entwicklung einer ‚Pille für den Mann‘ (wie mir Mediziner erklärten), fast auswegslos erscheint gegenüber einer Pille für die Frau (dies ist ein Punkt, den würde ich gerne besser verstehen, ob dies wirklich so ist). Die Biochemie der Frauen lässt sich offenbar leichter ‚manipulieren‘. Solange wir nicht anfangen, über diese genetisch bedingte Programmierung des Mannes zu sprechen, reden wir — so erscheint es mir — am Problem vorbei. Das weltweite Leid von Frauen als Opfer von sexueller Gewalt ist weder zufällig noch gottgewollt; es ist das Ergebnis einer evolutionären Entwicklung der männlichen Genetik, die in früheren Zeten für den Erhalt der Population homo sapiens sapiens vielleicht wichtig war; in der heutigen Situsation einer drohenden Überbevölkerung (über 7 Mrd Menschen) mit einer extremen Wohndichte in den großen Metropolen erscheint dieses genetische Programm eher ‚unangepasst‘; es schreit nach genetischer Veränderung. Die Schwierigkeit, diesen Sachverhalt überhaupt zu thematisieren, ist ein Indiz für den ‚Erfolg‘ dieses Programms: es hat alle Männer dieser Erde fest im Griff. Von ’sich aus‘, ‚von alleine‘ wird es nicht verschwinden, sondern jeden Tag, jede Stunde, jede Minute findet es statt. Roboter, die eine soche deutliche Fehlanpassung aufweisen würden, würde man sofort aus dem Programm nehmen und umprogrammieren. Die Kunst der genetischen Umprogrammierung sind wir gerade erst dabei, zu lernen. Wo aber bleibt die gesamtgesellschaftliche Diskussion über das, ‚was wir sind‘ bzw. ’sein sollten‘?

QUELLEN

Irene Stratenwerth, „Der gelbe Schein. Mädchenhandel 1860 – 1930“, herausgegeben von Simone Blaschka-Eick, Herman Simon, Bremerhaven: Deutsches Auswandererhaus Edition DAH, 2012

Eine Fortsetzung (unter Bezugnahme auf das Buch von Stratenwerth) findet sich HIER.

Einen Überblick zu allen bisherigen Blogeinträgen nach Titeln findet sich HIER.