GANZHEITLICHE ZAHNHEILKUNDE- KONGRESS BADEN-BADEN – Festvortrag Fr 5.Nov.2013 – ‚Transhumanismus als Schicksal?‘ -Fürs Protokoll

Damit es nicht in Vergessenheit gerät, hier noch eine kurze Erwähnung des Festvortrags in Baden-Baden bei der Internationalen Gesellschaft für Ganzheitliche ZahnMedizin e.V., kurz GZM.

Die Einladung kam dieses Mal sehr kurzfristig, ich hatte keine Zeit, irgendetwas vorzubereiten, aber es wurde ein intensiv-spannender Abend, mit so vielen positiven Rückmeldungen, wie selten.

Als Thema des Abends hatte ich gewählt ‚Transhumanismus als Schicksal?‘, weil mich die Frage selbst interessierte. Im Vortrag habe ich dann versucht, eine Antwort auf diese Frage zu finden. Ich habe dazu verschiedene Gedanken aus meinem Blog benutzt. Im Kern habe ich darauf abgehoben, dass die Transhumanismus-Hypothese ein bestimmtes Konzept des Humanums voraussetzt, und ich habe dann anhand neuer Erkenntnisse zum Humanum verdeutlicht, dass es weniger denn je klar ist, was denn überhaupt das Humanum ist. Vom Transhumanismus zu reden ohne ein klares Konzept des Humanums wird dann etwas schwierig. Damit gab es an diesem Abend zwar keine klare Antwort auf die Frage nach dem Transhumanismus, aber eine — hoffentlich konstruktive — Verunsicherung in der — oft falschen — Selbstgewissheit, dass wir als Repräsentanten des Humanums tatsächlich wissen, wer wir sind. Vieles läuft darauf hinaus, dass wir es tatsächlich noch gar nicht wissen. Möglicherweise ist es sogar so, dass wir zum ersten Mal in der Geschichte des Lebens auf der Erde ‚präziser wissen‘ (können), dass wir möglicherweise das Entscheidende noch gar nicht wissen. Wir stehen an einem möglichen neuen Anfang.

Als Unbekannte sind wir aufeinander getroffen, als Freunde haben wir uns verabschiedet.

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Über cagent

Bin Philosoph, Theologe, Kognitionswissenschaftler und hatte seit 2001 eine Vertretungsprofessur und ab 2005 eine volle Professur im Fachbereich Informatik & Ingenieurswissenschaften der Frankfurt University of Applied Sciences inne. Meine Schwerpunke ab 2005 waren 'Dynamisches Wissen (KI)', 'Mensch Maschine Interaktion (MMI)' sowie 'Simulation'. In dieser Zeit konnte ich auch an die hundert interdisziplinäre Projekte begleiten. Mich interessieren die Grundstrukturen des Lebens, die Logik der Evolution, die Entstehung von Wissen ('Geist'), die Möglichkeiten computerbasierter Intelligenz, die Wechselwirkungen zwischen Kultur und Technik, und der mögliche 'Sinn' von 'Leben' im 'Universum'. Ab 1.April 2017 bin ich emeritiert (= nicht mehr im aktiven Dienst). Neben ausgewählten Lehrveranstaltungen ('Citizen Science für Nachhaltige Entwicklung' (früher 'Kommunalplanung und Gamification. Labor für Bürgerbeteiligung')) arbeite ich zunehmend in einem integrierten Projekt mit Theorie, neuem Typ von Software und gesellschaftlicher Umsetzung (Initiative 'Bürger im Gespräch (BiG)). Die einschlägigen Blogs sind weiter cognitiveagent.org, uffmm.org sowie oksimo.org ... ja, ich war auch mal 'Mönch', 22 Jahre lang mit viel Mystik, Theologie und Philosophie; dabei u.a. einige Jahre Jugendsozialarbeiter.