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65 – ALTWERDEN – RÄTSEL DES GEISTES…

1) Die einen sind es noch nicht, andere wollen es nicht wahrhaben, dass sie es sind, einige sind es und wundern sich: sie sind ‚alt‘.
2) Nun muss man ja nichts tun, um ‚alt‘ zu werden; wenn die ‚Umstände‘ stimmen, keine Krankheit, Unfall, Krieg oder Tod einen dahinraffen, dann ist man irgendwann in einem Zustand, den man gemeinhin als ‚alt‘ bezeichnet.
3) Äußerlich kann man es an der Haut erkennen, an den Haaren (vorausgesetzt, Leute ‚tarnen‘ sich nicht bewusst und mit viel medizinischem Aufwand als ‚jung‘), bisweilen an der Haltung, am Gang, an der Häufigkeit des Toilettenbesuches, am Klang der Stimme,…
4) Das Verhalten kann anders werden, ….
5) … das Denken auch ….
6) Wie man es auch dreht und wendet, der eigene Körper ist nicht mehr der von 55, 45, 35, … 15 …. 5 … 1..Jahre(n).
7) … er hat sich verändert, so wie sich alle Dinge ändern. Alles ist in einem großen Fluss.
8) Als die Wissenschaft als Geologie im großen Stil (besonders durch Charles Lyell (1797 – 1875)), zu begreifen begann (im Bereich des Biologischen unterstützt durch die Evolutionstheorie von Charles R.Darwin (1809-1882)), dass die Erde sich in einem kontinuierlichen Veränderungsprozess befindet, der alle Bereiche umfasst, da wurde das individuelle Altern Teil eines großen Gesamtgeschehens.
9) Dennoch mildert diese Einsicht nicht unbedingt die individuelle Paradoxie, dass der individuelle Geist nach der Zeugung in einem ‚Haufen von Zellen‘ ‚erwacht, sich im Laufe der Monate und Jahre in diesem Zellhaufen genannt ‚Körper‘ mühsam ein ‚Bild‘ von diesem Zellhaufen und seiner möglichen Umgebung formt, ein Bild, das immer weiter wachsen kann, das sich immer mehr verfeinern kann, das die materiell erscheinende Welt mit ihren Veränderungen im Innern des Zellhaufens als ‚inneres Abbild‘ eines ‚Äußeren‘ quasi ‚Wiedererstehen‘ lässt, um sich dann beim Zerfallen dieses Zellhaufens (beim Sterben, beim ‚Tod‘) wieder in ‚Nichts‘ aufzulösen.
10) Welchen ‚Sinn‘ macht dies?
11) Das biologische Leben ist bislang mit Abstand das Komplizierteste, was wir in diesem Universum entdeckt haben. Das ‚Aufscheinen‘ des ‚Geistes‘ durch all diese materiell erscheinenden Prozesse hindurch das weithin immer noch Unfassbare, das sich in jedem biologischen System zeigt; die vielen Milliarden Jahre, bis es soweit kommen konnte, bis ‚Geist‘ sich im gemeinsamen Verstehen und Tun zu Gesellschaft, Kultur, Technik verbinden konnte…
12) Warum baut sich ein ‚Geist‘ in einem Zellhaufen mühsam auf, leuchtet auf in einer gemeinsamen Vision möglichen Lebens, und löst sich dann wieder auf, möglicherweise ’nachwirkend‘ in anderen noch lebenden ‚Geistern‘, oder auch nicht.
13) So schwer es für einen einzelnen ist, dieses Geschehen irgendwie zu begreifen, so schwer tun wir uns zusammen, dieses Gesamtgeschehen angemessen zu deuten: in dem bis heute einzig bekannten realen Universum arbeiten alle Prozesse zusammen, so dass an den Rändern einer unvollendeten Entropie etwas entsteht, aufleuchtet, das wir ‚Leben‘ nennen, ‚Geist‘, das sich die noch vorhandene energetische Ungleichheit zunutze macht, um aufgrund der vorhandenen ‚energetischen Differenz‘ dies in ein biologisches Format ‚transformiert‘, so dass in jeder einzelnen Zelle der verschiedenen Zellhaufen (der menschliche Körper umfasst ca. 100 Billionen (=10^12) Zellen!) eine Energiedifferenz künstlich aufrecht erhalten wird, die die Zelle befähigt, ‚Arbeit‘ zu leisten. Von den 100 Billionen Zellen sind etwa 100 Milliarden (=10^9) dem ‚Gehirn‘ zugeordnet, die speziell für die ‚Konstruktion‘ des ‚inneren Bildes zuständig sind. 100 Milliarden individuelle Energiedifferenzen ermöglichen das, was wir ‚Wahrnehmung‘, ‚Fühlen‘, ‚Erinnern‘, ‚Denken‘, ‚Sprechen‘ usw. nennen.
14) Darf man sich darüber wundern?
15) Ist es nicht fantastisch, wie sich an der entropischen Bruchstelle des bislang einzig bekannten Universums (natürlich kann es möglicherweise noch andere Universen geben; warum auch nicht; es würde nichts Wesentliches an dem ändern, was wir sind und was wir meinen erkannt zu haben) ein Differenzmechanismus wie eine Blume in der Wüste entwickelt hat? In dem auf den ersten Blick so ‚tot‘ erscheinendem Universum ‚entsteht‘ anscheinen aus dem ‚Nichts‘ etwas ‚Lebendes‘, etwas ‚Geistiges‘, das sich seit seiner Entstehung immer mehr ausweitet, immer mehr differenziert, und natürlich immer mehr Energie benötigt, da es ja nur als künstliche Energiedifferenz existiert, die zu ihrem ‚Erhalt‘ Energie benötigt. Rein physikalisch bedeutet dies, dass diese Erscheinung eines auf ‚gemanagter Energiedifferenz‘ basierenden ‚Lebens‘ und ‚Geistes‘ in der Zukunft zwangsläufig enden wird, wenn alle verfügbare freie Energie aufgebraucht ist.
16) Ferner gilt, dass alle Zellhaufen, die ’sterben‘, ihr ‚Material‘ (Atome) wieder an die Erde (ihre Umgebung) ‚zurückgeben‘, und alle neuen Zellhaufen sich aus eben diesen wieder rekrutieren.
17) … In all dem liegen viele Antworten, die wir noch nicht verstehen. Die ‚Verdichtung‘ des Geistes auf der Erde schreitet voran. Unsere Psyche, unsere Lebensformen hinken vielfach noch hinter her. Unser Verstehen klammert sich an alte, vergangene Formen und Muster, wir erzeugen so oft mehr ‚Leid‘ als ‚Glück’…..
18) … trotzdem sollten wir Momente des Überwältigtseins, Momente des Glücks, Momente der Erkenntnis nicht missachten. Sie sind wie Lichter in einer großen Dunkelheit, die uns helfen können, Orientierungen zu finden für etwas, das vermutlich noch niemand wirklich versteht.
19) Formell an einen ‚Gott‘ zu glauben ist einfach. Aus und mit und in einem ‚Gott‘ real zu leben, das ist eine ganz andere Geschichte; das geht nur durch Preisgabe des ganzen Lebens ohne Reserven…..